1976: Pietro Cascella Barolo Briacca 1970
Den Maestro trafen wir in seinem Haus im Hinterland von Viareggio, wo er mit seiner Familie lebte. Pietro Cascella nahm unseren Vorschlag ohne zögern an, für den 1970er Barolo Briacca das Etikett zu gestalten. Der Gedanke erweckte in ihm die Erinnerung an alte Zeiten. So schrieb er denn im April 1976 an Sebiastano Matta „(…) lass das Wasser stehen, trinke Wein. Den meines Freundes Vietti (…).“
Es entstand eine enge Freundschaft, die auch mit seinem Sohn Jacopo geteilt wird. Auch er ist Maler und wir können uns vorstellen, dass er früher oder später eine unserer Etiketten gestalten wird.
Ursprünglich beabsichtigte Cascella einen großen Siebdruck zu erschaffen, der die ganze Flasche umhüllen würde, weil er sich nur ungern kleineren Formaten widmete. Das Resultat seiner Arbeit aber war wunderschön: ein vierfarbiger Siebdruck als Handdruck aus dem Jahr 1975, der eine sonnige, strahlende Fantasie mit stilisierten Faunen und Totem zeigt.
Als Ausdruck seiner tiefen Verbundenheit und Freundschaft hatte Cascella die Absicht erklärt, eine weitere ‚Etichetta d’autore‘ gestalten zu wollen. Er wäre somit der erste Künstler gewesen, der in einem Abstand von mehr als zwei Jahrzehnten erneut für uns den Wein mittels Malerei und Grafik sowie unterschiedlichen Techniken interpretiert hätte. Leider ist es dazu nicht mehr gekommen.
Dieses Etikett erhielten 3.497 Flaschen des Barolo Briacca Rocche 1970, dessen Trauben im Weinberg Briacca in Castiglione Falletto heranwachsen. Die Präsentation dieses Weines fand im Januar 1976 in Turin statt, anlässlich eines unterhaltsamen Abends in Gesellschaft von unter anderem Ugo Zatterin, Luigi Veronelli und Ave Ninchi, die zu der Zeit beim Rundfunksender RAI ein beliebtes Kochprogramm moderierten.